Warum Markertraining in meiner Hundeschule einen festen Platz hat
Das Clickertraining ist in die Jahre gekommen – und das steht ihm gut. Inzwischen kommt man im modernen Hundetraining nicht mehr am Markertraining vorbei. Und das zu Recht. Denn der kleine „Click“ hat große Wirkung – im Alltag, im Training und in ganz besonderen Situationen.
Markertraining – was ist das eigentlich?
Viele kennen den Clicker, haben ihn zumindest schon einmal gesehen oder gehört: In meiner Kindheit gab es den Knackfrosch, ein kleines buntes Blechdings, das einen lauten Knacks von sich gab, wenn man draufdrückte. Der Clicker ist heute nicht mehr aus Blech sondern aus Kunststoff, meistens mit einem kleinen Knopf, der beim Drücken ein klickendes Geräusch macht. Ohnehin ist nicht das Gerät entscheidend, sondern das Prinzip dahinter, das Markertraining!
Markertraining bedeutet, gewünschtes Verhalten punktgenau zu markieren – mit einem Marker, genau so wie Sie eine Textstelle mit dem gelben Leuchtstift markieren – und anschließend zu belohnen. Der Clicker ist dabei nur ein Werkzeug – aber ein ausgesprochen gutes.
Warum funktioniert das so gut?
Weil es eindeutig, klar und motivierend ist. Ihr Hund weiß ganz schnell, welches Verhalten sich lohnt. Und Sie selbst lernen, genauer hinzuschauen und richtige Momente zu erkennen. Markertraining richtet den Fokus auf Erfolge – nicht auf Fehler. Das verändert nicht nur Ihr Training, sondern Ihre ganze Beziehung zum Hund.
Ein Click voller Emotionen
Ich war ja anfangs ziemlich skeptisch, ob das mit diesem kleinen Knackfrosch so eine gute Idee ist. Was wir damals noch nicht verstanden, war die Bedeutung von exaktem Timing und die emotionale Aufladung des Clicks mit vielen, vielen Erfolgsmomenten.
„Man sieht oft etwas hundertmal, tausendmal, ehe man es zum ersten Mal richtig sieht.“ Christian Morgenstern
„Man sieht oft etwas hundertmal, tausendmal, ehe man es zum ersten Mal richtig sieht.“ Christian Morgenstern
Mit dem Click sind so viele gute Gefühle und angenehme Erfahrungen verbunden, dass er ganz automatisch ein supergummigutes Gefühl bei Ihrem Hund auslöst. Heute ist genau dieser Teil beinahe die Hauptsache am Clickertraining – zumindest für mich. Der Click macht aus einem bestimmten Moment ein „Juhu!“, ein echtes „Bingo!“ Er kündigt nicht nur die Belohnung an – er fühlt sich gut an – so richtig, richtig gut! Und genau das macht ihn so wertvoll – gerade in stressigen, belastenden oder herausfordernden Situationen.
Medical Training: ohne Stress zum Tierarzt
Weil wir gerade bei „belastend“ sind. Eine Paradedisziplin für den Clicker ist das Medical Training – also Übungen rund um Tierarztbesuche, Pflegemaßnahmen und Untersuchungen. Für unsere Hunde sind derartige Vorgänge zumindest unangenehm, Distanzunterschreitung, Übergriffigkeit, dazu noch Schmerzen – keine gute Voraussetzung für Kooperation.
Dank Markertraining lassen sich sogar so unangenehme Prozeduren wie z.b. eine Blutabnahme, in winzige Etappen unterteilen, die Schritt für Schritt erfolgreich abgearbeitet werden. Dabei wird jedes einzelne Mini-Schrittchen markiert, belohnt, gefeiert und mit positiven Emotionen aufgeladen.
Mit etwas Geduld und einem guten Trainingsplan wird so aus dem früheren „Das muss jetzt aber sein!“ ein „Ok, miteinander kriegen wir das hin!“
Markertraining verändert den Blickwinkel
Was mir besonders gefällt: Mit dem Markertraining lernen wir Menschen, die Erfolge unserer Hunde wahrzunehmen. Auch die kleinen. Statt uns auf das zu konzentrieren, was (noch) nicht klappt, was Ihr Hund alles (noch) nicht kann, erkennen Sie, was ihm alles schon gelingt – und verstärken genau das. Und diese Verstärkung bringt Ihnen schließlich den Trainingserfolg. Denn wenn Sie ein bestimmtes Verhalten Ihres Hundes oft und häufig verstärken, geschieht es öfter, schneller, deutlicher und intensiver.
So wird Ihr Training nicht nur effektiver, sondern auch fairer und wertschätzender.
Sind Sie manchmal ungerecht?
„Die Sache der Tiere steht höher für mich als die Sorge, mich lächerlich zu machen“ Emile Zola
„Die Sache der Tiere steht höher für mich als die Sorge, mich lächerlich zu machen“ Emile Zola
Seien wir ehrlich: Wir erwarten oft, dass Hunde wissen, was wir wollen. Und das bitte jederzeit, überall, in jeder Stimmung und unter allen Umständen. Dabei vergessen wir: Auch Hunde brauchen Anleitung, Bestätigung und viele gelungene Wiederholungen. Ganz abgesehen davon, dass unsere Erwartungen aus ihrer Sicht vermutlich oft ziemlich schräg sind.
Markertraining statt Kommandos
Markertraining hilft Ihnen, eindeutig und klar Feedback zu geben. Diese zuverlässige Rückmeldung hilft dem Hund, rasch zu erkennen, worum es geht – und das Training wird zur gemeinsamen Erfolgsgeschichte.
Was es mit dem Clickertraining sonst noch so auf sich hat, durfte ich vor einiger Zeit in der Hundezeitung beschreiben. Hier können Sie den Artikel Auf die Plätze, fertig, click! nachlesen.
So lernen Sie das Markertraining kennen
Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, lade ich Sie herzlich ein:
- In meinem Onlinekurs „Clickern wie die Profis“ lernen Sie unabhängig von Zeit und Ort, das Clickertraining Schritt für Schritt mit Ihrem Hund umzusetzen.
- Oder Sie besuchen mich in Salzburg in meiner Hundeschule – ich zeige Ihnen gerne, wie einfach der Einstieg ist.
- Auch viele meiner KollegInnen aus der VÖHT arbeiten mit Markertraining und beraten Sie gerne persönlich.
Fazit: Der Click macht den Unterschied
Markertraining ist mehr als eine Methode – es ist eine Haltung. Eine Haltung, die auf Beobachtung, Vertrauen und Kooperation basiert. Und auf einem kleinen Geräusch, das große Wirkung zeigt.
Neugierig geworden? Dann starten Sie jetzt. Schreiben Sie mir, rufen Sie mich an oder informieren Sie sich über meine Kurse. Ich freue mich darauf, Sie und Ihren Hund kennenzulernen – und Ihnen zu zeigen, wie viel Freude im Training stecken kann.
Eure und Ihre
Karin Immler
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Ja unbedingt. Die Fleischwurst gibt es ja weiterhin :), aber halt nach dem Click. Damit wird für den Hund viel schneller klar, wofür er die Fleischwurst bekommt. Viel Erfolg und liebe Grüße, Karin Immler
Muss ich mal ausprobieren mit dem Clicker … bei meinem Zwergpudel Ally habe ich bislang immer nur mit Fleischwurst gearbeitet…